Unbeeindruckt von den passierenden Reisebussen steht ein Männchen vom Felsensteinschmätzer (Oenanthe finschii) auf einem Felsen. Auf dem Weg herunter von den berühmten Felsmalereien von Gobustan im Süden der Hauptstadt Aserbaidschans, Baku, will ich dem Männchen des Felsensteinschmätzers eine Chance auf ein Foto geben. Das Männchen läßt sich tatsächlich zuerst nicht sehen. Ich imitiere seinen Gesang. Schon kommt das Felsensteinschmätzer – Männchen angeflogen. Das ging aber flott. Bei jedem weiteren Versuch fliegt der Felsensteinschmätzer immer wieder um uns herum. Dann und wann steht es auf einem dicken Felsblock und lugt so über den Rand, dass es sich nicht ganz exponieren muß. Dann schaut es uns direkt auf gut 10 Meter Entfernung an.
Irgendwann kommt ein Polizist, der den Zugang zu den Felszeichnungen kontrolliert, zu uns geschlendert. Nein, aussteigen und fotografieren dürften wir hier nicht. Da waren die Fotos zum Glück schon „im Kasten“. Der heiß ersehnte Felsenkleiber (Sitta neumayer) ist aber leider nicht im Gebiet.
Der Felsensteinschmätzer ist ein mittelgroßer, recht eleganter Steinschmätzer mit langen Flügeln und langen Beinen. Das Männchen ist schwarz und weiß mit einer hellweißen Kapuze und einem hellen Rücken, während das Weibchen eher graubraun ist. Felsensteinschmätzer brüten an hohen, kargen, felsigen Berghängen. Im Winter steigt die Art oft in Ebenen, Steppen und sogar Halbwüsten ab. Das was man Gesang nennen kann, ist eine Mischung aus harten Scratches und musikalischen Pfeifen. Das Männchen des Felsensteinschmätzers präferiert dabei oft einen prominenten und exponierten Platz.
Um 8:30 hatten wir uns auf den Weg gen Süden aus der Stadt heraus gemacht. Obwohl es Anfang November ist, ist wieder ein schöner Tag angesagt, wenn auch ein strammer Nordwind vorherrscht. Aufgrund vieler Felsmalereien ist Gobustan (oder auch Qobustan geschrieben) ein recht berühmter Ort, der ca. 45 Autominuten südlich des Zentrums von Baku liegt und von jeder Tour aus der Stadt leicht zu erreichen ist. Das eingezäunte Gebiet ist auf einem Geröllkamm etwas landeinwärts von der Hauptstraße nach Süden gelegen und (man kann sagen: fast) auch gut von der Hauptstraße ausgeschildert.
Wir kommen kurz vor 9:30 an und stellen fest, dass das Zentrum zur Qobustan-Ausgrabung geschlossen ist und der Zugang zum Gelände vor 10:00 nicht möglich war. Die Polizisten am Tor weisen uns ab. Wer nicht warten möchte, kann die nähere Umgebung erkunden. Eine gut ausgebaute Straße führt weiter nach Osten.
Als wir kurz nach 10:00 zurückkehren, ist das Museum und das Besucherzentrum bereits erstaunlich gut besucht. Die umliegenden Gärten sind einen Abstecher wert. Zuerst begrüßen uns einige Singvögel. An Lerchen sind natürlich wieder ein paar Haubenlerchen (Galerida cristata) mit dem unverkennbaren Ruf zugegen. Wir klappern intensiv die Baumreihen oder auch so etwas wie einen Obstgarten (mit Granatapfel) ab. Dabei sehen wir ein paar Stieglitze (Carduelis carduelis), die sich an den Wacholdern ganz gut ablichten lassen. Die Sonne hat sich jetzt richtig durchgesetzt; der Wind ist aber immer noch spürbar und sogar ein wenig kühl.
Die Petroglyphen wollen wir uns nicht entgehen lassen. Auf einem Parkplatz etwas häher gelegen zwischen Felsen, haben sich schon etliche Reisebusse eingefunden. Wir lassen den Wagen am Parkplatz stehen und sind auch schon auf den Weg zur Hauptpetroglyphenstelle. Aus der Felswand hallt schon das Lachen einer indischen Reisegruppe. Die prähistorischen Zeichnungen sind allerdings auch wirklich beeindruckend. Die Umrisse von Auerochsen oder Eseln sind gut zu erkennen. Die Personenzeichnungen sind nur mit viel Phantasie zu sehen bzw. erkennen. Der Blick von hier oben auf die See und das weiter, ebene, eintönige Land ist beeindruckend.
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