Gleitaar: Irrgast an der Mittelelbe

Mit dem großartigen Porträt eines erwachsenen Gleitaars (Elanus caeruleus) im Anflug, das in Ghana aufgenommen wurde, kann dieses Belegbild natürlich nicht mithalten. Aber ein Gleitaar ist doch eine echte Seltenheit in Deutschland; und die Sichtung an der Elbe bei Dommitzsch nördlich von Torgau ist die erste Meldung für Sachsen.

 

Bei der Ankunft gegen Mittag saß der Vogel recht offen in einer starken Eiche oder Linde mit zwei ausgeprägten, großen Mistelbüscheln am Dorfrand von Mahlitzsch, einem Ortsteil von Dommitzsch. Lange saß er dort bis eine mit Spektiven bewaffnete Orni-Truppe den Baum näher betrachten wollte. Der Gleitaar strich ab und konnte wenig später kreisend und rüttelnd über einer weiten Brache entdeckt werden. Dabei wurde er – wie an den Vortagen – von einem Paar Turmfalken intensiv angegangen. Erst auf einem der Bilder ist zu sehen, wie er große Trupps von Singvögeln – wohl hauptsächlich Goldammern – aufscheucht. Ansonsten war der starke Wind aus Nord-West der Flugfreude nicht zuträglich und der Gleitaar blieb auf seinem Lieblingsbaum still sitzen.

 

Erst gegen Abend, als der Wind sich deutlich gelegt hatte, konnte der Gleitaar wieder im Flug, diesmal jagend  über einem alten Sonnenblumenfeld beobachtet werden. Schön ist auf dem Bild die Maus zu sehen, die er gefangen hat. Irgendwann als die Sonne im schönsten Abendlicht durch die dicken Wolken brach, konnte der Gleitaar auf einem Apfelbaum landend fotografiert werden. Er hatte offensichtlich eine Maus erbeutet und kröpfte diese auf einem Obstbaum

 

Immer wieder – grob alljährlich – gibt es Berichten in Ornitho.de zu über das Ziel hinaus geschossenen Sommervögeln dieser Art. So konnte bird-lens.com zuletzt im Juni 2016  im nord-östlichen Brandenburg einen Gleitaar beobachten. Der Standort dieses Gleitaar war im Randowbruch nördlich des Ortsteil Wendemark.

Geduld war damals und ist jetzt notwendig. Bei dem letzten Aufenthalt am Samstag verbrachte ich gut 5 Stunden vor Ort.

 

Im Vergleich dazu waren die Bedingungen im November 2019 in Ghana perfekt. Beim schönen Licht des frühen afrikanischen Morgens aufgenommen, hebt sich das rote Auge des adulten Exemplars besonders hervor. Dies ist ein wunderschönes Bild, perfekt komponiert im sehr schönen Licht. Trotz der Geschwindigkeit des Flugs ist der Vogel scharf abgelichtet und die Belichtung genau richtig betroffen. Die roten Augen heben sich aus dem weißen Gesicht ab und werden durch die dunklen, fast schwarzen Augenbrauen hervorgehoben. Auch sonst sind die Erkennungsmerkmale dieses schönen Vogels gut zu erkennen. Die hellgrauen Flügel, die tiefschwarzen Schultern und der ansonsten knackig weiße Rumpf.

 

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat bird-lens.com gezielt Reisen in die schönsten Naturlandschaften Brandenburgs oder Berlins aber auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das Bild, das Sie im Blog sehen, ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor neue Bilder online sind.

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