Lichtverschmutzung eine Gefahr für den Ziegenmelker

ZiegenmelkerWenn Dunkelheit im Süden Brandenburg über den ehemaligen Truppenübungs-plätzen einbricht, ist im Sommer ein anhaltendes, diskretes Schnurren zu hören. Es scheint aus dem Dunkel der kleinen Pappel- und Birkenhaine zu kommen. In der lichten Birken-, Pappeln-, Espen und Kiefernvegetation mit noch vorhandenem Heideunterwuchs und einigen offenen Sandstellen erreicht der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) landesweit die höchsten Bestände. Aufgrund der Größe der ehemaligen Schießbahnen, fehlen sowohl Ortschaften als auch Straßen. Nur die blinkenden Windkraftanlagen sorgen für ein rötlich eingefärbtes Licht. Ansonsten ist es dunkel, wie wohl nur an wenigen Stellen in Deutschland.

Gerade die Dunkelheit könnte ein entscheidender Erfolgsfaktor für den Ziegenmelker im Süden Brandenburg gerade auch auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen sein.

Schweizer Forscher haben nämlich jetzt Lichtverschmutzung als einen wichtigen Gefährdungsfaktor für die einzige mitteleuropäische Nachtschwalbe, den Ziegenmelker, identifiziert (Light pollution hampers recolonization of revitalised European Nightjahr habitats in the Valais (Swiss Alps). Journal of Ornithology 160 (2019): 749-761.

Die Schweizer untersuchten ursprünglich, ob möglicherweise die Bestände großer Nachtfalter in den vergangenen 30 Jahren in den von Ziegenmelkern früher und heute besiedelten Gebieten zusammengebrochen sind. Damit wäre der Rückgang der Bestände des Ziegenmelkers auf Nahrungsmangel zurück zu führen. Es konnten für einen Bestandsrückgang großer Nachtfalter  in den vergangenen 30 Jahren aber keine signifikanten Belege gefunden werden. Die Bestände kleiner Nachtfalter hatten sogar leicht zugenommen.

Die Lichtemission war dagegen in verlassenen Gebieten zwei- bis fünfmal höher als in besiedelten. Ziegenmelker sind gegenüber Licht außerordentlich empfindlich, weil ihre spezielle Netzhaut an ein Leben in Dunkelheit angepasst ist. Die Forscher vermuteten, dass nicht das Angebot an Nahrung für den Ziegenmelker ein limitierender Faktor ist, sondern dass künstliches Licht eine erfolgreiche Jagd und eine Wiederbesiedlung von renaturierten Brutplätzen verhindert. Die bisherigen Forschungen legen nahe, dass die zunehmende Lichtemission während der letzten Jahrzehnte die Toleranzschwelle dieser hochspezialisierten nachtaktiven Vogelart überschritten hat. Die Forderung für den Naturschutz muss also lauten, in der Nähe von Ziegenmelkerhabitaten die Lichtemissionen total zu reduzieren – bis hin zu völliger Dunkelheit. Damit würden auch andere gefährdete nachtaktive Tiere einschließlich der Nachtfalter geschützt.

Die Behörden des Kanton Wallis wollen deshalb zusätzlich die gegenwärtig benutzten Leuchtbirnen mit maßgefertigten LED oder Breitspektrumlampen mit einem tiefen Weiß-und Blaulichtanteil ersetzen.

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