Direkt vom Boot aus in einer Schleife des Kwatu-Rivers (einem der Nebenflüsse des Fly Rivers) entdecken wir ein oben offenes Napfnest des Gartenfächerschwanz (Rhipidura leucophrys). Das muß ich mit den 3 Nestlingen unbedingt fotografieren. Die Jungen sind schon groß und werden sicher bald ausfliegen. Wir sehen, wie ein erwachsener Gartenfächerschwanz eine Libelle zum Nest bringt und an seine Jungen verfüttert. Zu Beginn der Nestlingszeit können die Küken keine so großen Beute fressen, aber sie jetzt schon ziemlich gut entwickelt.
Die Nester der Familie der Fächerschwänze (Rhipiduridae) weisen im Allgemeinen glatte, schalenförmige Strukturen auf. Beide Geschlechter helfen sich beim Nestbau. Um das Nest zu vervollständigen könnten gut und gerne 15 Tage vergehen. In einem ersten Schritt werden Spinnennetze um den ausgewählten Zweig oder die Gabel gedreht, um eine Plattform zu bilden. Die zweite besteht darin, die Außenwände mit Wurzeln, Rindenstreifen und Pflanzenfasern aufzubauen. In der letzten Phase wird die gesamte Struktur mit Spinnweben verputzt, die mit ganzem Körpereinsatz über das Napfnest gezogen werden, um die Materialien des Nests zu verbinden. Das Nest de s Gartenfächerschwanz ist daher vergleichsweise robust und normalerweise auf einem breiten Ast oder einer anderen ebenen Fläche aufgebaut.
Da die Inkubation mit dem letzten Ei beginnt, findet das Schlüpfen der Fächerschwänze fast synchron statt. Es fliegen also alle Mitglieder einer Brut normalerweise innerhalb weniger Stunden aus. Beobachtungen dieser Art aus dem Verbreitungsgebiet legen nahe, dass die Jungen für weitere zwei Wochen gefüttert werden und sich dann innerhalb eines Monats aus dem Geburtsgebiet entfernen und eigene Territorien aufsuchen. Der Schlüpferfolg wird von Wissenschaftlern auf 53-88% geschätzt.
Leider nimmt die selbst erlebte Geschichte keinen guten Verlauf. Am nächsten Tag kommen wir wieder von unserer Exkursion an der Anlegestelle an. Das Wasser ist inzwischen so weit gefallen, daß die ersten vormals versunkenen Bäumchen zu Fuß zugänglich sind. Das Nest des Gartenfächerschwanzes ist weg. Die Kinder des Dorfes hängen so schuldbewusst an der Anlegestelle rum, dass die nackten Fußstapfen nur noch die Bestätigung für das böse Tun sind. Schade, ob das wirklich sein musste? Aus purem Übermut die 3 Jungen jetzt noch aus dem Nest zu holen und direkt auch noch das Nest zu zerstören. Das grenzt doch an Vandalismus. Der arme Gartenfächerschwanz fliegt immer noch von Zeit zu Zeit die alte Niststelle an; er kann aber weder seine Jungen noch das Nest finden.
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