Der Nachmittag ist ganz dem Buntkopf-Felshüpfer (Picathartes oreas), der im englischen Grey-necked Rockfowl oder Grey-necked Picathartes genannt wird, gewidmet. Zuerst war die Frage der richtigen Ausrüstung zu klären. Es war klar, daß ich das Canon EF 400 / 1:4,0 L Do IS USM mitnehmen wollte. Dazu dann die Canon EOS-1D X, die Gewähr für rauscharme, hochauflösende Bilder bei akzeptablen Belichtungszeiten in den zu erwarteten dämmrigen Verhältnissen der Cave bieten sollte. Die Canon EOS 5DS R blieb am Camp, da ihre ASA-Empfindlichkeiten nur eingeschränkt zu nutzen sind. Zusätzlich kam erstmals auf diesem Trip das Canon EF 85mm 1:1,8 USM Tele Objektiv zum Zug. Das Canon 85 mm – f/1.8 USM sollte als ein vielseitiges, kleines Tele die notwendige Lichtstärke – im Fall des Falles – mitbringen. Dazu noch ein leichtes Stativ von Gitzo – das ich besser im Zelt gelassen hätte.
Dann Aufbruch: Wir erwarteten eine mühsame Wanderung für Stunden durch tropische Hitze in diesem Tieflandregenwald-Nationalpark. Manche Leute sagen, dass sich der Vogel erst nach Regenstürmen zeigt. Wenn das wahr wäre, würden wir Pech haben, da es an diesem, unserem ersten Tag im Park nicht regnete. Wir hatten nur noch einen weiteren Tag im Park – aber regnen sollte es im Verlauf wahrscheinlich genug. Ich kann nicht bestätigen, dass die Teilnehmer der Reise besonders ängstlich oder skeptisch bezüglich der Erfolgsaussichten gewesen wären. Aber man kann nie wissen. Auf Exkursionen vor uns war der Vogel auch mal nicht gesehen worden.
Aber schon mit der Wanderung hatten wir Glück. Wir hatten eine kurze, angenehme und ziemlich leichte Wanderung mit vielen guten Vögeln zu einer “Höhle”, die aus mehreren riesigen Felsbrocken gebildet wurde, wo die Vögel während der Brutzeit Schlammnester an den Seiten der Felsen bauen. Wir waren guter Dinge, dass kein Regen nötig war um die Vögel zu lockern. Unsere Guides hatten nämlich erzählt, dass der Buntkopf-Felshüpfer jeden Nachmittag oder in der Dämmerung auf seinen Brutplatz kommt, um sein Nest zu inspizieren. Wir kamen früh genug in der Hoffnung, dass die Vögel in einem natürlichen Licht erscheinen und zu fotografieren wären. Vielleicht früher als normalerweise zu erwarten Einer der lokalen Führer versuchte wohl, und das Nest ein bisschen zu intensiv zu zeigen. Wir schrieen fast durch den Wald, da es fast so aussah, als ob er das Nest von seinem Platz am Felsen zu Ansichtszwecken entfernen wollte. Die Höhlen sind praktisch die einzige Chance.
Unser Guide erzählte uns, dass die Picathartes fast nie von diesen Nistplätzen entfernt gesehen werden. Diese Vogelart soll zwar am frühen Morgen oder am späten Nachmittag entweder allein oder in kleinen Gruppen in abgestorbenen Blättern auf dem Boden oder auf toten Baumstämmen nach Nahrung suche. Die Art folgt wohl auch „Kriegszügen“ der Dorylus-Ameisen, indem es die von den Ameisen aufgescheuchten Insekten frisst. Aber nur einmal sei es bisher einem Kollegen gelungen ein Buntkopf-Felshüpfer auf dem Waldboden außerhalb des Nestbereichs zu entdecken. Wir gehen jedenfalls um die Felsbrocken herum, finden einen “Eingang” und suchen uns einen Sitzplatz auf einer Ansammlung von kleineren Felsen aus. Dann saßen wir still und regungslos in einer Halbrunde für fast 45 Minuten. Die Höhle mit den ineinander verkeilten Felsblöcken war ein wahrhaft mythischer Ort. Im Vergleich zum Dschungel Drumherum deutlich kühler und angenehmer. Fliegen oder Mücken war praktisch abwesend – jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern. Wir warteten auf die Vögel, die schließlich auftauchten und sorglos durch die Szenerie hüpften, als wären wir nicht einmal anwesend. Die Buntkopf-Felshüpfer zeigten sich direkt an meinem angewinkelten Knie. Leider hüpfte es schnell davon, bevor jemand mehr als einen kurzen Blick erhaschen konnte. Jetzt waren wir alarmiert. Der Vogel würde doch sicher wieder kommen – oder? Jetzt heißt es wieder warten. Sicher, der Buntkopf-Felshüpfer würde wieder an einem anderen Ort auftauchen – vielleicht mehr im Freien. Aber nein, es dauerte noch 20 Minuten, bevor ein (weiterer?) Vogel an fast der gleichen Stelle wieder erschien. Kurz vorher hatten wir ein eigentümliches, fast katzenartiges, Zischen gehört. Der Vogel blieb diesmal länger, hüpfte zu einem Zweig in der Mitte der Höhle und ließ sich dabei von allen Beteiligten leidlich fotografieren. Diesmal hüpfte der Vogel in die Höhle und sprang für eine Weile herum, ignorierte uns, prüfte seinen Nestplatz und bekam auch noch Gesellschaft von einem Partner. Allzu bald waren beide aber wieder weg
Wir atmen tief ein, schlossen unsere Augen und hofften die Erfahrung in unserer Erinnerungen einzubrennen. Wow, was für ein Mega!
Unsere Reise nach Kamerun hatte uns ja schon hervorragende Chancen, für legendäre Vögel gegeben. Wenn man aber an Kamerun denkt, lauert ein Vogel ganz oben auf der Liste vor allen anderen. Und das ist ein seltsamer, rätselhafter und prähistorischer Singvogel in der Gattung Picathartes.
Sie hüpfen auf kompakten, strammen Beinen durch den geschlossenen Tiefland-Regenwald. Dort wo felsige Ausläufer mächtiger Granitblocks aus dem flachen Waldboden sprießen, ist der Buntkopf-Felshüpfer zu Hause. Er ist ein besonderes Target Bird für den weltreisenden Birder oder für diejenigen, die Vertreter jeder der 230+ Vogelfamilien suchen. Der Buntkopf-Felshüpfer ist einer von nur zwei Arten in der Familie Picathartidae.
Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das schöne Flugbild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture-Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird–lens.com einfach Bescheid, wenn wir Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.