Immer noch hält sich ein adultes Männchen der Ringschnabelente (Aythya collaris) zwischen Tafel- vor allem aber Reiherenten direkt oberhalb der Staustufe Lisdorf-Ensdorf auf. Sie konnte heute gegen 14:30 tauchend zusammen mit Reiher- und Tafelenten gesehen werden.
Nachdem in der letzten Zeit – so am letzten Wochenende – einige Birder vor Ort waren, konnte ich die Ente heute sehr gut sichten und gut fotografieren. Sie ist dort mindestens seit dem 4.Januar 2014 stationär. Es scheint sich um einen bekannten Wintergast auf der Saar zu handeln, der nach seiner Entdeckung am 16. Dezember 2013 an der Saar-Staustufe Rehlingen schon am 29. Dezember 2013 das erste Mal am heutigen Standort wiederentdeckt wurde. Davor war er schon seit dem Herbst u.a. am Ökosee Dillingen an der Saar gesichtet wurden. Es wird vermutet, dass ein Standortwechsel aufgrund des herrschenden Hochwassers stattgefunden hat.
Ringschnabelenten sind ja eine – für eine nordamerikanische Ente – relativ vertraute Erscheinung in Deutschland. So gibt es aus den vergangenen Jahren Beobachtungen von den ehemaligen Klärteichen Hattrop bei Soest oder auch aus dem hohen Norden, vom Rickelsbüller Koog direkt an der dänischen Grenze. Die Letztbeobachtung eines Männchens der Ringschnabelente aus der Gegend von Saarbrücken datiert z.B. vom 19. April 2013. Da stellt sich natürlich die Frage, ob es sich hier um eine Ausnahmeerscheinung oder doch eher um einen Gefangenschaftsflüchtling handelt.
In seinem Standardwerk „Handbuch der Vögel Mitteleuropas“, Band 3 „Anseriformes (2.Teil)“ stellt Urs N. Glutz von Blotzheim immerhin fest, dass ausserhalb des normalen Zuggebietes die Art mehrfach in Alaska, Ungarn und Labrador sowie auf Bermuda und in Venezuela festgestellt wurde. Besonders interessant ist, dass die Art erstmalig für die Wissenschaft als Art nach einem auf einem Londoner Markt im Januar 1801 gekauften Exemplar beschrieben wurde. Dieses soll sogar in England, erbeutet worden sein. Erst 1955 wurde sie zum zweiten Mal in Europa festgestellt. Zum Zeitpunkt der Drucklegung von Band 3 „Anseriformes (2.Teil)“ im Jahr 1969 bemerkt Urs N. Glutz von Blotzheim, dass Ringschnabelente (Aythya collaris) in Europa nur an wenigen Stellen gehalten wird. Das sollte sich inzwischen geändert haben. Damals war Urs N. Glutz von Blotzheim ziemlich sicher, dass das gehäufte Auftreten der Ringschnabelente (Aythya collaris) – noch dazu in ziemlich rascher Folge nicht durch Gefangenschaftsflüchtlinge zu erklären sei. Vielmehr sollte es sich um Individuen der nordöstlichen Population handeln, die über ihr Zugziel hinausgeschossen waren. Interessant ist, dass auch damals schon bemerkt wurde, dass die (verfügbaren Daten darauf hin deuteten, dass zumindest einzelne Individuen regelmäßig zwischen europäischen Sommer- und Winterquartieren pendeln.
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