Eisvögel und ihre Brutröhre

EisvogelIm späten Wind sind an vielen Gewässern immer wieder kurze, scharfe Pfiffe der Eisvögel (Alcedo atthis) an vielen naturbelassenen Gewässerabschnitten zu hören. Eisvögel fliegen dabei oft niedrig und schnell über das Wasser. Wegen seiner ausgeprägten Territorialität ist im Frühjahr das Nest nicht weit.

Das „Nest“ besteht aus einer über 50 cm langen Röhre mit einem sich anschließenden Brutkessel. Das am Standort zu bearbeitende Material darf jedoch weder zu hart noch zu locker sein. Wenn der Eisvogel auf Gestein oder Wurzelwerk trifft oder ein zu lockerer Boden zusammenfällt, muss er die Arbeit an einem anderen Standort erneut beginnen.

Es gab eine Zeit, in der ich neugierig war, was mit dem Vogelnest passiert ist, wenn das Gewässer Hochwasser führt und die Ufer überschwemmt werden. Das kann verheerende Konsequenzen haben. Um einigermaßen vor Hochwasser geschützt zu sein, liegt die Brutröhre aber meist in 1 – 3 m Höhe über dem Wasserspiegel in steilen Wänden mit grabfähigen, lehmigen oder sandigen Böden. Hat sie die richtigen Ausmaße erreicht, bezieht das Weibchen die Höhle. Der Eisvogel tunnelt bis die Röhren bis zu 100 cm lang und läßt sie in einem erweiterten Brutkessel enden. Unter den vorhandenen Brutplätzen sind diejenigen besonders bedeutsam, die jedes Jahr, also auch nach harten Wintern, besetzt sind. Gerne greifen die Tiere auf alte Röhren zurück, die vor der Benutzung gesäubert und instand gesetzt werden. Das Männchen und das Weibchen können täglich über hundert Fische zur Fütterung ihrer Jungen mitbringen, so dass sich schon nach kurzer Zeit in diesem tief gegrabenen Nest ein Gemisch aus Fischknochen und Vogelkot ansammelt. Es ist so übelriechend, dass die adulten Eisvögel oft gesehen werden, wenn sie in das Wasser eintauchen, um sich unmittelbar nach dem Verlassen des Bauwerks zu waschen. Was passiert also in einer Flut? Ein guter Freund von mir antwortete mir auf diese Frage, dass ich eine sehr menschliche Vision von Vögeln habe. Danach würde sich die Eisvogel-Familie jede Nacht regelmäßig in ihre Nester schmiegen und gegenseitig wärmen. Tatsächlich sind Nester natürlich nur Plätze für die Aufzucht ihrer Jungen.

An bewährten Brutplätzen in einigermaßen ungestörter Natur ist die Zahl der Jahresbruten und der Bruterfolg hoch. Unsere kulturell vielfältig vom Menschen veränderte Umwelt hat für den Eisvogel aber viele Hürden errichtet. So lassen stark durchwurzelte Bachuferbereiche mit wenig Abbruchkanten kaum Raum zum Graben der Niströhre. Kurzfristig auftretende Starkhochwässer dringen bis an die Uferkanten der Gewässer heran. Die Flutung der natürlichen Brutröhren ist damit die direkte Folge des Absterbens einer ganzen Familie. Auf der anderen Seite gewähren längere Trockenperioden Beutegreifern leichten Zugang zur geruchsintensiven Brutröhre. Böschungsüberhänge mit integrierter Brutröhre werden von Ratten und Mäusen von oben und unten aufgegraben und die Jungvögel erbeutet. Last not least bilden menschliche Störungen am Nistplatz auf Grund der aktuellen Freizeitaktivitäten eine große Gefahr.

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