Wir sind immer noch recht früh da. So gegen 16:00 sind wir am Platz. Ich bekomme vom Ranger des NP-Büros einen Platz zugewiesen, der etwas im Vergleich zum April zurückgesetzt erscheint. Aber mit meinem Canon EF200mm f/2.0L IS USM bin ich ja gut gewappnet. Ich baue das mitgebrachte Dreibein-Höckerchen auf und plaziere das 200er mit der EOS 5 DsR auf das Gitzo G1588 Einbeinstativ. Daneben lege ich die EOS 1 DX mit dem Canon EF85mm f/1.8 USM für den Fall, daß der Buntkopf-Felshüpfer auf einmal direkt vor mir steht. Das war ja im April kurz der Fall gewesen. Beide Kameras stelle ich erstmal auf Silent-Mode. Ich ändere das aber nach einer Weile bei der EOS 1 DX, da ich der Ansicht bin, daß – wenn ich sie benutze – nun wirklich Not am Mann ist und es dann auf das laute Klacken auch nicht mehr ankommt. Da ist dann im Zweifel Geschwindigkeit gefragt. Zum Glück denke ich noch daran, den Bildstabilisator beim EF200mm f/2.0L IS USM einzuschalten. Dann bin ich bereit. Ich bin noch unschlüssig, ob ich eher das EF200mm f/2.0L IS USM oder das EF85mm f/1.8 USM in die Hand nehmen soll. Die Sitzposition ist auf dem Höckerchen schon ok; aber stundenlanges Sitzen ist vielleicht auch nicht angeraten.
Nachdem ich mich sortiert habe, paßt soweit alles vorzüglich. Die Nester scheinen im Vergleich zum letzten Besuch im April 2017 deutlich weiter vorgesetzt. Das erkennt man schon an den Kotflecken auf den Felsbrocken darunter. Auf diesen Felsbrocken hatten wir damals gesessen. Der lokale Guide meint, daß 2 Paare hier brüten. Es dauert eine Weile. Um 16:45 aber ist auf einmal Aktivität zu vermelden. Ein Exemplar steht auf einem der wenig weiter stehenden Felsbrocken am anderen Höhleneingang und schaut vorsichtig zu uns herüber. So richtig scheu scheint er nicht zu sein. Die Kombination aus Entfernung und Urwaldhintergrund ist wirklich toll. Ich fotografiere erstmal nur mit der EOS 5 DsR. Ich bin mal gespannt, wie die ASA-Performance ist oder ob alle Fotos vor allem Korn zeigen. Ich bin jedenfalls teilweise runter mit den Belichtungszeiten auf 1/16 sec gegangen. Das ist schon ein Wort – trotz Einbeinstativ und Bildstabilisator. Dann ist der Felshüpfer, der doch eine Weile auf dem Felsbrocken gestanden hatte, verschwunden. Es sind aber offensichtlich doch noch deutlich mehr Individuen in der näheren Umgebung. Immer wieder kommt ein Exemplar. Sie rufen auch ausgiebig das an ein Schnarchen erinnernde Geräusch. Plötzlich ist ein Felshüpfer ganz nah. Ein Exemplar kommt mal auf fast 8m Entfernung heran. Den fotografiere ich dann mit dem 1,8/85 und der EOS 1 DX. Der hatte wohl vor, das im Überhang befindliche Nest direkt über einem der liegenden Felsen zu erspringen. Schnell ist der Vogel aber auch wieder verschwunden. Im hinteren Bereich ist etwas mehr Bewegung. Leider werden die Felshüpfer teilweise durch Äste verdeckt. Aber dann ist es ganz klar: das sind 2 Individuen. Was für ein Erlebnis, Männchen und Weibchen vom Buntkopf-Felshüpfer zusammen zu sehen. Einige Bilder schieße ich dann wieder von einem Buntkopf-Felshüpfer auf einem Felsbrocken, dann wieder auf einem Ast. Das sollte doch diesmal schon ein Unterschied zur Ausbeute vom letzten April sein. Mit dem EF200mm f/2.0L IS USM mache ich schöne Erfahrungen. Es stellt schön schnell scharf. Nach einer Weile läßt die Aktivität der Felshüpfer doch deutlich nach. Meine Begeisterung für die Vögel ist dafür um so größer. Die Guides blasen zum Aufbruch, um die Felshüpfer nicht zu vergrämen. Das ist ja auch ok. Die Ausbeute der im Vergleich zum April 2017 sehr guten Bilder kann sich sehen lassen. Im Dämmerlicht laufen wir dann durch den Dschungel wieder zur Nationalparkspiste zurück.
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