Krähenscharben an Bulgariens Steilküsten

KrähenscharbeEine wunderschöne, naturnahe Steilküste im zeitigen Frühjahr im Nordwesten von Bulgarien. Hier ist auch die Heimal der Krähenscharbe (Phalacrocorax aristotelis desmarestii).  Die  hier auftretende Subspezies desmarestii kommt nur im Mittelmeer und am Schwarzen Meer vor und wird im Englischen als Mediterranean Shag bezeichnet.

Krähenscharben weisen die gleiche dunkle, leicht violett glänzende Fäbrung auf, wie ihre nördlichen Kollegen der Nominatform Phalacrocorax aristotelis aristotelis. Der auf dem Foto des Blogs erkennbare aufgestellte Büschel wird durch Kopffedern hervorgerufen, die während der Brutzeit im späten Winter besonders zur Schau gestellt werden.

Während der winterlichen Brutzeit bilden Krähenscharben nicht zu dichte Kolonien und nisten in Felsspalten, Felsbändern, Höhlungen innerhalb der Kreideklippen oder zwischen Felsbrocken. Angeblich sollen Krähenscharben in Bulgarien auch in verborgenen Höhlen nisten, die nur schwimmend zu erreichen sind. Es gibt viele Erdfälle, da das kalkhaltige Gestein durch Oberflächenwasser ausgewaschen wird. Es ist daher nicht auszuschließen, daß tatsächlich Krähenscharben solche Höhlen finden. Ob Bruten allerdings, ohne Zugang zu Tageslicht für die Jungen zur Verfügung zu stellen, möglich sind, sei dahingestellt. Die Nester werden aus Meeresvegetation und anderen pflanzlichen Materialien aufgebaut. Nester werden in der Regel so gebaut, daß sie ein paar Meter über der Hochwasserhöhe liegen. Bei einem Besuch an der nördlichen bulgarischen Kreideküste konnte ein wunderschönes Exemplar der Krähenscharbe fotografiert werden. Es präsentierte sich quasi auf einem Felsen direkt an der Küste, die mit Häusern dicht bebaut ist. Die Scharbe präsentierte mit seiner aufgestellten Haube und ließ die Annnäherung auf wenige 10 Meter zu. Zwischendurch flogen immer wieder andere Mitglieder der Krähenscharbenkolonie mit Nistmaterial im Schnabel vor der Küste entlang.

Die Habitatansprüche der Art werden vor allem in einigermaßen geschützten Meeresbuchten und Kanälen bedient. Krähenscharben meiden in der Regel Mündungen, flache oder schlammige Buchten mit Süß- oder Brackwasser . Die Nahrungsuche findet in nicht zu tiefen Wasser und entlang des sandigen und felsigen Meeresbodens statt.  Der Mediterranean Shag ist eine von drei Unterarten  europäischer Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis).

Die in Bulgarien brütenden Krähenscharben der Subspezies desmarestii hatte ich bisher bei dem Bulgarientrip im Juli 2013 gesehen. Die Nominatform Phalacrocorax aristotelis aristotelis hatte ich dagegen schon häufiger bei Fotoreisen nach Schottland oder Norwegen gesehen.

Auch Stadt-Tauben (Columba livia) scheinen sich für diese Kalksteinabbrüche zu begeistern. Mein Guide weist mich auch auf die östliche Rasse der Dohle (Corvus monedula) hier an der Felsküste nördlich von Tyulenovo hin. Die Dohlen gehören zu der Subspezies soemmeringi mit teils gut entwickelten Halsfleck/ -kranz.

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