Borneobindenpitta in den Berghügelwäldern des Trus Madi Forest Reserve

Schließlich taucht eine Borneobindenpitta (Hydrornis schwaneri) in der Arena eines schattigen Waldes an einem steilen Hang auf. Wir sitzen Seite an Seite in einem dunklen Versteck, das gerade mal Schlitze für die Objektive der Kameras hat. Schon gut 1 Stunde haben wir gewartet. Da steht sie dann: die Schönheit. Die Borneobindenpitta ist eine etwas grell aussehende Pitta mit einer breiten, eigelbgelben Augenbraue, einer schwarzen Maske, einem kaffeebraunen Rücken und fein gestreiften Unterteilen. Das Männchen hat einen gelben Hals, einen schwarzen Scheitel und einen indigofarbenen Bauchfleck. Das Weibchen ist ähnlich, aber stumpfer gefärbt. Außerdem hat sie keinen indigofarbenen Bauchfleck, einen weißlichen Hals, eine etwas blassere Unterseite und eine blassbraune Krone. Der Gesang besteht aus einer Reihe gut platzierter, explosiver, aber sanfter „Byow“- Laute. Diese Pitta ist grundsätzlich weit, aber teils nur lokal verbreitet. Sie scheint Wälder der Pflanzengattung Zweiflügelfruchtbäume (Dipterocarpaceae) in Hügel- und Tieflandgebieten zu bevorzugen. Sie kommt dort häufiger vor und bevorzugt trockenere Bergrückengebiete sowie tiefere Bergwälder. Sie meidet aber exotische Baumplantagen. Das hauptsächliche Verbreitungsgebiet bewegt sich oberhalb von 650 m bis ca. 1.680 m NN.

Die Borneobindenpitta wurde bis vor kurzem als Artgenosse von Hydrornis guajanus und Hydrornis irena behandelt, aber kürzlich taxonomisch abgespalten. So unterscheidet sie sich von der Javabindenpitta (Hydrornis guajanus) durch ihren gelben bzw. weißen Hals beim Männchen, dem Fehlen bzw. Vorhandensein eines dunkelblauen Brustbandes, einer dunkelbraunen Krone mit gelbem Überaugenstreif sowie eine geringere Größe.

Wir waren überwältigt von der Schönheit und Farbe dieses Pitta.

Mit auf der Liste stand der majestätische, wenn auch schwer fassbare Bulwerfasan (Lophura bulweri), ein nicht nur bei Fotografen äußerst begehrter Endemit Borneos, auf den schon viele Vogelbeobachter lange Zeit gewartet haben. Am zweiten Morgen tauchte ein einzelnes Männchen auf. Schon vorher waren direkt vor dem Versteck die beschriebene Borneobindenpitta und der Borneoblauschnäpper (Cyornis montanus) erschienen.

Bei schlechten Lichtverhältnissen habe ich mit 1/10–1/60 sec und automatischer ISO-Einstellung fotografiert. Meine Canon R 5 hatte keine Schwierigkeiten, im Dämmerlicht zu fokussieren, obwohl der Kontrast gering war. Später am Morgen, so ab 9.30 Uhr, gelang es mir, in einer Sitzung schneller fokussierte Aufnahmen zu machen. Auch die anderen Fotografen hatten kein Problem mit ihren Kameras. Sie schossen ununterbrochen mit lautem Klicken, was den Vogel, der sich bis auf 5 Meter Fuß an unser Versteck heranwagte, nicht wirklich beeindruckte.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis zu bewältigen, ist Bird-lens.com bestrebt, das Spektrum der Bilder von Vögeln der Westpaläarktis weiter auszubauen. Trips zu abgelegenen Orten, um Bilder von seltenen Vögeln der Westpaläarktis zu machen, waren sehr erfolgreich. Dieses schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in der Galerie im “Picture Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.

Leave a comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *