Brauenfliegenstecher auf Nest hechelnd

Ein mesothermes Tal mit einer gut etablierten Kaktusvegetation im Tal von Comarapa, östlich von Cochabamba in Bolivien. Hier, wo die Sonne den Himmel in Orange- und Rosatöne taucht, hat sich ein Paar Brauenfliegenstecher (Phaeomyias murina) einen bemerkenswerten Brutplatz gesucht. Eingebettet in die schützenden Äste eines Dornbuschs beherbergt ihr winziges Nest 5 Eier, die bald zum Ausbrüten gewärmt werden sollen. Die trockene Umgebung stellt eine Herausforderung dar, aber diese widerstandsfähigen Vögel hatten sich an die raue Schönheit ihrer Umgebung angepasst.

Während die Sonne höher am Himmel steigt und intensive Strahlen auf die mit Kakteen bewachsene Landschaft wirft, kümmert sich das Weibchen des mausfarbenen Tyrannulets eifrig um ihr Nest. Die Hitze wird schon am Vormittag zunehmend spürbar und die Luft schimmert vor unerbittlicher Hitze und Trockenheit. Um ihre Eier vor den steigenden Temperaturen zu schützen, zeigt die Vogelmutter ein außergewöhnliches Verhalten: Sie beginnt zu hecheln.

Ich nutze die Gelegenheit, um das Verhalten des zwischen den Dornen versteckten Nests des Brauenfliegenstechers zu erkunden. Dies bietet vielleicht die seltene Gelegenheit zu beobachten, wie diese kleinen Vögel mit der unerbittlichen Hitze zurechtkommen. Ich bleibe eine Weile und fotografiere dieses Schauspiel geraume Zeit.

Mit Miniatur-Temperaturloggern und diskreten Kameras dokumentieren zunehmend auch Wissenschaftler das Hechelverhalten von Kleinvögeln wie die des Brauenfliegenstechers. Das rhythmische Heben und Senken ihrer Brust wurde bis ins kleinste Detail eingefangen und zeigt eine fein abgestimmte Anpassung an die Herausforderungen des sengenden Wüstenklimas.

Ein wissenschaftliches Team stellte fest, dass das Hecheln nicht nur zur Regulierung der Körpertemperatur des Vogels beiträgt, sondern auch ein Mikroklima im Nest schafft. Da die Mutter warme Luft durch ihren offenen Schnabel ausstößt, trägt der Prozess der Verdunstungskühlung dazu bei, eine leicht abgesenkte Temperatur für die sich entwickelnden Eier aufrechtzuerhalten. Der Dornenbusch mit seinen stacheligen Ästen spendete Schatten und Schutz, doch das Hecheln erwies sich als entscheidende thermische Unterschied. Im Verlauf der Forschung staunten die Wissenschaftler auch über die Widerstandsfähigkeit des Brauenfliegenstecher. Der kleine Vogel mit seinem dezenten grauen Gefieder schien perfekt dafür geeignet zu sein, inmitten der Kaktuslandschaft zu überleben und auch noch Junge großzuziehen. Das sorgfältig aus Pflanzenfasern und Spinnenseide gebaute Nest war ein Beweis für den Einfallsreichtum dieser Vögel bei der Schaffung eines Mikrohabitats in der anspruchsvollen wüstenähnlichen Umgebung.

Der Brauenfliegenstecher wird inzwischen in einen (südlichen) Graubraun-Kleintyrann (Nesotriccus murinus) und einen (nördlichen) Vertreter (Nesotriccus incomtus) unterschieden. Der (südliche) Brauenfliegenstecher ist ein unscheinbarer Fliegenfänger aus offenen Lebensräumen im Osten Südamerikas von Peru über Bolivien bis nach Paraguay und Nordargentinien. Es ist ehr auf eine subtile Weise charakteristisch. Mit einem relativ langen Schwanz, einer oft horizontalen Haltung, einem insgesamt eintönigen Gefieder und einem bemerkenswert schlichten Gesicht und Kopf fällt die Identifikation nicht jedem leicht. In der Kombination der Merkmale findet der versierte Vogelbeobachter dann aber doch meist die richtige Artbestimmung. Das Nördliche Brauenfliegenstecher ist dem ehemaligen Artgenossen des Südlichen Brauenfliegenstecher sehr ähnlich, aber oben brauner, unten blasser und cremeweiß, die Brust eher gräulich als oliv.

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