Nektarvögel auf dem Golfplatz des Coconut Grove Beach Resort in Ghana

KupfernektarvogelEin früher, frischer Morgen nach heftigem Regenguß in der Nacht. Ein auf den ersten Blick dunkler, auf den zweiten Blick intensiv violett-schwarz schillernder Vogel ist ein Kupfernektarvogel (Cinnyris cupreus). Immer wieder verrenkt sich das Männchen dieses eher kleinen Nektarvogels auf einem blattlosen Stängel. Zu welch akrobatischen Verrenkungen der Vogel in der Lage ist, wenn er z.B. sich maximal waagrecht streckt, damit den Schnabel weit geöffnet hat und sich dabei mit beiden Beinchen an den Halm klammert, ist schon eindrucksvoll.  Wenig später tauchen ähnlich gestaltete aber unscheinbar, gelb-grün gefärbte Vögel auf. Evtl. handelt es sich um einen Familienverband der Kupfernektarvögel. Ansonsten gibt es auch noch Exemplare des Grünkopf-Nektarvogel (Cyanomitra verticalis) und des Rotbauch-Nektarvogel (Cinnyris coccinigaster) zu bestaunen.

Zur Beobachtung von Nektarvögeln wie dem Kupfernektarvogel ist ein Golfplatz in Afrika augenscheinlich sehr gut geeignet. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß es sich beim hoteleigenen Golfplatz des Coconut Grove Beach Resort am Rande von Elmina natürlich nicht um einen natürlichen Lebensraum handelt. Trotzdem weist der Golfplatz einige wichtige Merkmale der umliegenden Savannenregion auf. Der hoteleigene Golfplatz ist gleichzeitig auch ein Vogelparadies, in dem man über einen längeren Zeitraum sicher noch viel mehr verschiedene Arten von Vögeln sehen kann.

Während es in Deutschland für die umweltgerechte Bewirtschaftung der Golfanlage eine eigene Auszeichnung, nämlich das „Gold-Zertifikat Golf und Natur“ des Deutschen Golfverbandes (DGV) gibt und dazu das Aufstellen von Bienenkästen für Bienenvölker, das Anpflanzen einer sogenannten Bienenweide mit reich blühenden Sträuchern und Büschen zur Erleichterung der Nektarsuche, dem Nachpflanzen traditioneller Apfelsorten und der artgerechten sowie nachhaltigen Pflege der Bachläufe und ihrer Böschungen gibt, ist der Zustand dieses Golfplatzes sicher mitnichten diesen Erwägungen zuzuschreiben, sondern eher Effekt einer gewissen – sicher auch saisonal bedingten – Nachlässigkeit. Außerdem dürfte die (noch) gute Habitatqualität der umliegenden Küstensavanne eine große Rolle spielen, die verschiedenen Arten von Vögeln zumindest eine Rast auf dem Golfplatz ermöglichen.

Das Schöne war, daß bereits ein kurzer Spaziergang aus dem Haus zum Golfplatz führte. Gerade wenn es in der Nacht zuvor stark geregnet hatte, war der Golfplatz – gerade mit seinen Abwechslung aus kurzrasigen und ungemähten Flächen – eher eine ausgedehnte Feuchtwiese. Das zog natürlich auch Limikolen an. Praktisch jeden Tag konnte ich schon von weitem die Spornkiebitze (Vanellus spinosus) auf der kurz geschorenen Wiese zu sehen. Aber auch die vielen Kuhreiher (Bubulcus ibis) und der ein oder andere Küstenreiher (Egretta gularis) sind in den überschwemmten Flächen zu sehen. In einiger Entfernung steht sogar noch ein Senegalkiebitz (Vanellus senegallus), der allerdings wohl heimlicher ist und daher das hohe Gras schätzt. Auch ein Schikra (Accipiter badius) fliegt immer mal wieder vorbei. Die Schwarzen Milane (Milvus migrans) sind ja sowieso überall zu sehen. Der Senegalliest (Halcyon senegalensis) ist andauernd zu hören. Bemerkenswert ist der Einflug eines einzelnen Stelzenläufer (Himantopus himantopus), der direkt neben den 8 Grünschenkeln (Tringa nebularia) einfliegt und direkt mit der Nahrungssuche beginnt.

Gut, daß ich meine Wanderstiefel mit Überziehern (sogenannte NEOS) angezogen habe. Das ist an manchen Stellen durchaus erforderlich. Denn schon nach wenigen Metern auf der Golfwiese steht das Wasser erstaunlich hoch. Es gibt einige eher „wilde“ Ecken des Golfplatzes. So gibt es im Osten des Platzes einen kleiner Pond, dessen Umgebung auch als Grünschnitt-Abfallplatz genutzt wird. Die Büsche und hohen Gräser können gerade am frühen Morgen sehr vogelreich sein. Blühende Sträucher ziehen immer mal wieder Nektarvögel an, die sich hier auch in Familienverbänden einfinden können.

Zur Organisation muß man sagen, daß wir uns Ashanti African Tours anvertraut haben. Das war sehr zu empfehlen. Die kleine, lokale Agentur unternahm große Anstrengungen, um sicherzustellen, dass unser Besuch in Ghana eine tolle Erfahrung wurde. Ich hatte Ashanti African Tours bereits auf einer früheren Reise kennen gelernt. Zusätzlich hatte ich mit die positive Bewertungen von Ashanti African Tours im Internet angeschaut und mich dazu entschlossen, sie direkt von zu Hause aus zu kontaktieren. Wir hatten einen sehr aufmerksamen Fahrer und einen Vogelexperten dabei. Beide haben sich sehr um uns gekümmert, uns sicher überall hingebracht und uns alles geboten, was wir uns auf unserer fantastischen Reise wünschen konnten. Unser Führer und unser Fahrer waren morgens immer zur Stelle, um unseren Tag zu beginnen.

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