Rotkopfwürger auf Helgoland

Rotkopfwürger

Es ist 9:30 als ich Anfang Juni in Ornitho.de die Eintragung eines Rotkopfwürgers (Lanius senator) im Helgoländer Nordostgelände sehe. Ich denke, ich muß mal Brötchen holen. Zuerst laufe ich den Klippenrandweg entlang als mir schon die ersten Ornithologen entgegenkommen, die den Rotkopfwürger von oben, von den Klippen nahe der Beringungsstation, beobachtet hatten. Ja, der Rotkopfwürger war eben noch da. Er sei aber nun in Richtung Jugendherberge geflogen. Ich laufe trotzdem zu dem Aussichtspunkt auf den Klippen und sehe im Unterland viele eifrige Ornis laufen. Die Blickrichtungen sind eindeutig und wenig später scheint man fündig geworden zu sein. Da sehe ich den Rotkopfwürger auch auf einem Zaun des Wassergewinnungsgebietes sitzen. Selbst aus der Entfernung ist schön der rote Kopf und die auffallend weiße Brust zu erkennen. Ich laufe dann den Klippenrandweg entlang und die Treppe zum Nordstrand herunter. Unten angekommen, hat ein kleiner Orni-Trupp gerade sein Vormittagswerk vollbracht. Der Rotkopfwürger sei leider weg. Ich bleibe noch eine Weile mit einem Vogelbeobachter östlich vom Sportplatz stehen. Wir schauen noch eine Weile, unterhalten uns und er weist mich auf den singenden Karmingimpel (Carpodacus erythrinus) hin, den ich dann auch noch sehe und fotografiere. Ein paar ältere Damen (70+) gesellen sich hinzu und wenig später ist der Rotkopfwürger tatsächlich noch mal zu sehen. Auf einem Busch am Fuß der Klippen sitzt er. Als sich alle so weit beruhigt haben und den Rotkopfwürger gesehen haben, laufe ich vorsichtig im Stop-and-go etwas näher und kann den Rotkopfwürger noch ganz gut ablichten. Dann laufe ich in den Ort und kaufe beruhigt die Brötchen ein.

Die Fotos zeigen den Ansatz eines weißen Handschwingenfeldes. Insofern dürfte ich sich schon mal um die Nominatform senator handeln. So kontrastreich gezeichnet, wie man die Rotkopfwürger aus südlichen Ländern kennt, ist der Vogel nicht. Ich tippe angesichts des eher helleren Graus auf dem Rücken, der zurückhaltend ausgeprägten schwarzen Maske und dem schmutzigen Weiß auf der Stirn auf ein Weibchen. Ein immatures Exemplar möchte ich natürlich auch nicht ausschließen.  Der Vogel wurde am Nachmittag auch noch mal praktisch an der gleichen Stelle (östlich vom Sportplatz) gesichtet. Auf Helgoland ist der Rotkopfwürger ein Ausnahmegast, der bei weitem nicht jährlich beobachtet wird. Die letzte Meldung von Helgoland aus Ornitho.de datiert vom April 2013, Juli 2012, Mai 2009, Mai 2002, Juni 1996, September 1994 und – ungewöhnlich – November 1989. Der Vogel verweilt meist nicht allzulange.

Immerhin gibt es aus dem Jahr 1990 aber die Meldung, daß ein Rotkopfwürger am 14.6. zuerst gesichtet wurden und ungewöhnlich lange für diese Art, fast ein ganzer Monat bis zum 11.7. auf der Insel blieb.

Nach der vor einigen Tagen gemeldeten Gelbkopf-Schafstelze (Motacilla flava flavissima) auf einer Kuhweide im Oberland ist das wieder ein Beweis für das Seltenheitspotential von Helgoland. Nicht nur im Herbst, sondern auch im späten Frühling gibt es immer mal wieder was Besonderes zu sehen.

Es lohnt sich immer mal wieder auch ein Blick auf die inselinnere Seite, selbst wenn man eigentlich dem Brutspektakel auf den Vogelklippen einen Besuch abstatten möchte.

Bird-lens ist vor allem eine Website, die die wachsende Nachfrage nach top Aufnahmen der Vögel der Westpaläarktis befriedigen soll. Um die insgesamt wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen seltener Vogelarten befriedigen zu können, hat Bird–Lens.com aber auch gezielt Reisen an entfernte Orte wie Alaska oder Südamerika unternommen. Dies alles um exzellente Fotos von Vögeln machen zu können. Die Ausbeute an Bildern nicht nur von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut.

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