Vögel im Golfhotel auf Praslin/Seychellen

HirtenmainaDas Constance Lemuria in Grand’Anse Praslin ist ein toller Ausgangspunkt, um in gepflegter Atmosphäre der Vogelbeobachtung auf der Insel Praslin, einer der größeren Insel der Seychellen, nachzugehen.

So sollte laut einem Tripreport Chinadommel (Ixobrychus sinensis) an einem der Golfteiche vorkommen. Dazu heißt es ja „… Yellow Bittern, Ixobrychus sinensis, can also be seen in the pools around the golf course at Lemuria Resort – although it is a private hotel so it may not be possible to get in the grounds.” Ich denke zu mir: “Die Chinadommel könnte mir noch meine Liste vervollständigen. „ Gegen 15:00 brechen wir auf. Fast eine Stunde Warterei auf den Bus strapaziert unsere Nerven dann doch zu sehr. Als wir gerade auf das Taxi warten, kommt der Bus natürlich angefahren. Wir sind dann doch froh, das Taxi für 150 SR bestellt zu haben, da die Bushaltestelle und der Drop-off an der Hotelrezeption einigen gehörigen Fußmarsch bedeutet hätte. So werden wir direkt vor die Rezeption gefahren. Dort holen wir uns die Bestätigung im Resort spazieren gehen zu können noch mal ab und sind auch schon unterwegs auf die nördlich gelegene Golfanlage. Super gelegen. Auf dem kurzgeschnittenen Gras des Golfplatzes treiben sich doch einige Vögel herum. Massen vor allem an Hirtenmainas (Acridotheres tristis), einige Regenbrachvögel (Numenius phaeopus), einige Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola) und 1 sehr fotogener Grünschenkel (Tringa nebularia). Auch ein Trupp des Helmperlhuhns (Numida meleagris) findet sich ein. Auf dem Wasser schwimmen auch nicht nur Teichhuhn (Gallinula chloropus) sondern auch ein Paar der von mir hier nicht unbedingt erwarteten Knäkente (Anas querquedula). Sie sind recht scheu und fliegen dann auch weg. Wir finden sie dann an einem anderen Bereich des Golfplatzes bei unserem Rundgang wieder. Da treiben sich dann aber doch zu viele Golfer herum, als daß wir zu guten Fotos kommen würden. Immerhin bringt der Rundgang in der phantastischen Anlage, die teilweise ihre Unterkünfte direkt an die Meeresfelsen gebaut hat noch schöne Aufnahmen vom Grau- und vom Mangrovenreiher. Der Hit sind aber die vielen Nachtreiher (Nycticorax nycticorax), die hier in allen Altersstufen vorkommen. Gegen Abend zählen wir an diesem einen, am besten mit Schilf bestandenen See mindestens 10 Exemplare. Ich halte es leider nicht für ausgeschlossen, dass die Nachtreiher die Chinadommel verdrängt haben. Obwohl wir bis zum Einbruch der Dunkelheit an einem guten Aussichtspunkt ausharren, sehen wir von der Chinadommel einfach gar nichts. Dafür ist immerhin mal ein einfliegender Flußuferläufer (Actitis hypoleucos) zu sehen. Die Teichhühner sind ebenfalls sehr häufig. Den Abschluß krönt ein sehr schönes, kühles, wenn auch teures Bierchen auf der Veranda der sehr geschmackvoll eingerichteten Lobby des Clubhauses. Sehr nett, dann lassen wir uns wieder ein Taxi bestellen und zurück fahren.

Die Golfhotelanlage kann also nur empfohlen werden. Auch wer zum berühmten Anse Georgette will, der muß über das Hotelgelände laufen. Zutritt bekommt man aber nur, wenn man ein paar Tage vorher von seinem Hotel oder seinem Zimmervermieter anrufen lässt und sich auf die Zutrittsliste setzen lässt. Die Hotelmitarbeiter sind aber auch schon mal so freundlich und nehmen einen mit zum Strand, der ansonsten eine knappe halbe Stunde Fußweg erfordert.

Neben Bird Island, wo wir in einem einfachen – wenn auch nicht billigen – Touristencamp mit zwei Dutzend kleinen Bungalows, Tausende von Rußseeschwalben (Sterna fuscata), Noddiseeschwalben (Anous stolidus) und vor allem die wunderschönen Feenseeschwalben (Gygis alba) sehen konnten, bietet Praslin ein Spektrum, das von endemischen Urwaldvögeln wie dem Rabenpapagei (Coracopsis nigra), der Seychellensalangane (Aerodramus elaphrus),dem Dickschnabelbülbül (Hypsipetes crassirostris) oder dem

Seychellennektarvogel (Cinnyris dussumieri) bis zu den extreme Strecken zurückliegenden Vertretern der Zugvögel wie Kiebitzregenpfeifer, Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica), Regenbrachvogel, Grünschenkel und Sanderling (Calidris alba) geht.

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