Wiesenweihen über Fläminghügeln

WiesenweiheErst seit ein paar Tagen schweben wieder weiß-graue schlanke Greifvögel über den Hügeln des Fläming. Zuerst wurden Männchen der Wiesenweihe (Circus pygargus) gesichtet. Über den gelb-blühenden Rapsfeldern ist nun der fantastische Flug der grazilen Weihen zu sehen. Mal hoch oben in Luft, dann wieder tief über den Feldern. Sofort nach Ankunft startete das Männchen mit seinen Tänzen in der Luft. Jetzt kommt es darauf an, daß das Paar eine enge Bindung bildet und sich auf das Geschäft des Nistplatzfindens, Nestbaus und der Brut stürzen kann. Dazwischen werden die Wiesenweihen gefordert sein, den ein oder anderen frechen Eindringling, wie eine Rabenkrähe (Corvus corone) oder einen Schwarzen Milan (Milvus migrans) zu verjagen.

Die Wiesenweihe legt eine Gelege mit zwischen 3 und 7 Eiern (in der Regel vier) über einen Zeitraum von einer Woche. Nur das Weibchen bebrütet die Eier über einen Zeitraum von 27 bis 40 Tagen. Derweil füttert das Männchen das Weibchen über diesen Zeitraum und im Anschluß während der Jungenaufzucht. Wenn die Umstände günstig sind und es sich um ein großes Gelege handelt, wird auch das Weibchen zu jagen beginnen. Ansonsten wird sie sich auf das Männchen verlassen.

Um das Nest vor unerwünschter Aufmerksamkeit zu schützen und um sicherzustellen, daß die Brut gelingt, sind nun wieder viele Leute, Freiwillige und lokale Ornithologen unterwegs, um den Wiesenweihen einen erfolgreichen Aufenthalt im Brutgebiet zu ermöglichen. Als Bodenbrüter ließ die Wiesenweihe sich früher bevorzugt in Wiesen und Sumpfgebieten nieder. Im Zuge der Industrialisierung der Landwirtschaft sind diese Feuchtgebiete selten geworden. Heute ist die Wiesenweihe meist in Getreidefeldern zu finden. Weil sie dicht am Boden brütet und mitten in der Erntezeit ihre Jungen aufzieht, lebt sie in ständiger Gefahr, von den Erntemaschinen der Landwirte getötet zu werden.

Auch in Großbritannien führt der dortige Vogelschutzbund, der RSPB, ein Monitoring durch. Im Jahr 2016 sind fünf Brutpaare des in England Montagu’s Harrier genannten Greifs nachgewiesen worden. Dagegen sind die Chancen Wiesenweihen in Deutschland sogar recht gut. Zählungen des Naturschutzbundes (Nabu) Deutschland zufolge, gibt es aktuell nur knapp 400 Brutpaare in ganz Deutschland. Mehr als die Hälfte davon ist im Freistaat Bayern beheimatet. In Brandenburg brüteten im Jahr 2016 etwa 20 Paare, davon 14 im Gebiet der Gemeinde Niedergörsdorf. Der niedere Fläming zwischen Niemegk (Potsdam Mittelmark) und Dahme (Teltow-Fläming) ist damit eine der Hochburgen für die Wiesenweihe.

Die Kernpopulation der Wiesenweihe kehrt in der Regel jedes Jahr zu den gleichen Nistgebieten zurück. Auch der RSPB arbeitet seit mehr als 30 Jahren erfolgreich mit den jeweiligen Grundbesitzern zusammen. Es ist jedoch wichtig, dass sich neue oder unbekannte Nester befinden. Meldungen über die Geschäftsstellen des Naturschutzbundes (Nabu) sind daher hochwillkommen.

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