Die Haubenmeise: eine Besonderheit von Nadelwäldern

Die Haubenmeise (Lophophanes cristatus) ist eine kleine Meise ist immer sehr aktiv in Bäumen und unverwechselbar mit ihrem auffälligen Kamm. Dem Kenner gibt die Haubenmeise mit ihren typischen Rufen einen ersten Anhaltspunkt um nach ihnen zu suchen. Die Rufe weisen ein dünnes, aufsteigendes “zee-zee-zee-cheera-cheera” auf. Dieses wird meist von einem tiefem, schnurrendem “brrrrr” gefolgt.

Die Haubenmeise bevorzugt Nadelwälder (Picea abies, Pinus sylvestris) gemischt mit einigen Laubbäumen, vor allem in den nördlichen Teilen ihres Vorkommens. Für Mittel-, Süd- und Südwesteuropa weitet sich die Diversität der Lebensräume. Dann kommt die Haubenmeise auch z.B. in offenem Wald mit einer dichten Bodenschicht und in urwaldartigen Laubwäldern mit zerfallenden Bäumen und Stümpfen vor.

Diese Art ist im Vereinigten Königreich ein seltener Vogel, der bei Birdwatchern entsprechend hoch im Kurs steht. Man kann nur in Schottland diesen liebenswerten Vogel, in den schottischen Highlands in den alten kaledonischen Wäldern sehen. Die  Haubenmeise ist dort ein Kiefernspezialist. Hier kommt er nur bis zu 600 Meter NN vor. In Österreich ist diese Meise dagegen bis zu 1800 m NN und auf dem Balkan bis zu 2300 m NN anzutreffen.

Aber auch in Mitteleuropa ist die Haubenmeise nicht einfach zu fotografieren. Das Verständnis des artspezifischen Verhaltens kann helfen, den richtigen (Foto-)Schuss abzugeben. Hier sind ein paar praktische Tipps zum Auffinden und Fotografieren von Haubenmeisen:

  • Haubenmeisen ernähren sich hauptsächlich von kleinen wirbellosen Tieren und ihren Larven, Spinnen und auch einigen Samen und Früchten außerhalb der Nistzeit. Dieser kleine Vogel speichert Nahrung ganzjährig in Löchern und Rindenrissen. Die Nahrungsmittel werden an Ort und Stelle verkeilt oder können mit Speichel oder Spinnweben bedeckt werden. Insekten werden oft noch lebendig gelagert, aber teilweise enthauptet oder gelähmt.
  • Es ist wichtig, das jahreszeitliche Fütterungsmuster zu verstehen. Im Winter ernähren sich die Haubenmeisen mehr im unteren Bereich des Waldes. In der Zeit suchen sie unter Ästen nach Nahrung und bewegen sich dabei auch häufiger auf dem Boden.Von April / Mai bis in den Herbst bleiben die Haubenmeisen höher in den Bäumen und ernähren sich dort von wirbellosen Tieren in der Stammkrone und zwischen den Kiefernadeln. Das bedeutet per se, dass der Winter viel bessere Chancen bietet auf Augenhöhe zu fotografieren.
  • Haubenmeisen haben recht kleine Territorien. Sie umfassen typischerweise nur ca. 0,15 km². Deshalb lohnt es sich, dieses Territorium zu entdecken bzw. zu erkennen und dort dann eine Weile zu verweilen. Es ist recht wahrscheinlich, dass die Vögel entlang einer vertrauten Fütterungsrunde wieder an der Stelle der letzten Beobachtung zurückkommen. Dies ist weitaus effektiver als der Versuch, mit ihnen beim Patrouillenflug Schritt zu halten, und bedeutet, dass man sich die Zeit nehmen kann, um einen guten Standort mit Sicht und Licht für eine Aufnahme zu finden.
  • Im Frühwinter „hamstern“ Haubenmeisen Nahrung für den späteren Gebrauch im Winter. Wenn Sie zwischen Januar und März eine Fütterung sehen, besteht eine gute Chance, dass sie zu einem vertrauten Ort in oder in der Nähe eines Caches zurückkehrt.
  • Haubenmeisen mit Territorium scheinen meist als Paar aktiv zu sein. Wenn Sie eine Meise sehen, ist die Chance gut, dass die andere ebenfalls gerade um die Ecke kommt.
  • Man sollte sich den Ruf merken. Er ist ein fröhlicher Triller, der sehr markant und leicht zu merken ist.
  • Haubenmeisen sind sehr aktiv. Stellen Sie sicher, dass die Kamera so voreingestellt ist, dass eine kurze Verschlusszeit eingestellt ist.
  • Haubenmeisen bekommen im Winter Verstärkung – vor allem in den östlichen Gebieten – von weißköpfigen Vertretern östlicher Populationen. Das macht die Suche nach Haubenmeisen noch interessanter. Diese Haubenmeise ist u.U. dann der Subspezies Lophophanes cristatus caudatus zugehörig.

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