Schleiereulen-Fotografie

Schleiereule Die Schleiereule (Tyto alba) ist den meisten Menschen bestenfalls als heller Schreck in  der Nacht bekannt. Die Unterseite ist ganz hell und weiße Federn bedecken wie eine Maske ihr Gesicht. Manchmal ist sie als schneller, dunkler Schatten am Abendhimmel zu sehen. In der Wahl ihres Brutplatzes ist die Schleiereule eher eigensinnig. Schleiereulen brüten gerne in alten Scheunen oder Kirchtürmen. Die nachtaktiven erwachsenen Vögel sind für Vogelfotografen eine besondere Herausforderung. Nur mit hohem Zeitaufwand und einem erheblichen Einsatz von Technik lassen sie sich fotografieren.

Ihren Namen verdankt die Schleiereule dem ausgeprägten herzförmigen Gesichtsschleier. Durch die Form und die helle Färbung des Schleiers ist sie leicht von anderen Eulen zu unterscheiden. Berühmt ist ihr lautloser Flug. Denn das Körpergefieder ist sehr weich und die äußeren Schwungfedern der Flügel sind so gezahnt, daß die Schleiereule lautlos durch die Nacht gleiten kann. Die Schleiereule ist im Gegensatz zu der ein oder anderen heimischen Eulenart ausschließlich nachtaktiv. Die Fütterung des Nachwuchses spielt sich während zweier Phasen ab: zwischen dem Dunkelwerden und Mitternacht sowie am Morgen etwa 1,5 Stunden vor dem Hellwerden. Die Witterung hat dabei einen großen Einfluß, da Wind und Regen die akustische Wahrnehmungsfähigkeit der jagenden Schleiereule beeinträchtigt. Die Schleiereule ernährt sich bis zu 95 Prozent von Feldmäusen.

Der Legebeginn der Erstbrut erfolgt im April. Die Zweitbrut folgt im Juni, Manchmal schreitet die Eule auch noch zur einer weiteren Brut im Herbst. Das Weibchen brütet alleine und wird in dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt. Die Brutdauer beträgt 30 bis 34 Tage. Die etwa 14 Gramm leichten, frischgeschlüpften Jungen werden in der ersten Zeit vom Weibchen gefüttert. Während dieser Fütterungsperiode sind am Brutplatz die ganze Nacht hindurch die schnarchenden und zischenden Bettelrufe der Jungvögel zu hören. Nach drei Wochen nehmen die Jungvögel selbständig Nahrung auf, nach neun Wochen werden sie flügge. Es schließt sich eine Lernphase im elterlichen Revier an, das sie nach einem weiteren Monat verlassen. Schon nach dem ersten Lebensjahr sind die Vögel geschlechtsreif und finden sich mit einem Partner in einer Dauerehe zusammen. Die Schleiereule wohnt oft unbemerkt in unmittelbarer menschlicher Nachbarschaft in Scheunen, Dachböden, Taubenschlägen, Ruinen und Kirchtürmen, wo sie störungsfreie Winkel oder einen eigens eingerichteten Kasten als Brut- und Tagesruheplatz nutzt. Aul freie An- und Abflugmöglichkeiten legen die Eulen großen Wert.

Zum Jagen benötigen die nächtlichen Beutegreifer offene Flächen – vor allem Dauergrünland – auf dem es Feldmäuse gibt. Viele alte Brutplätze sind für die Eulen nicht mehr zugänglich, da die Einfluglöcher vergittert wurden oder Umbaumaßnahmen zum Opfer fielen. Durch den Mangel an Brutplätzen ist die Schleiereule in ihrem Bestand stark gefährdet. Gleichzeitig hat die Intensivierung der Landwirtschaft, speziell der Umbruch von Grünland in Ackerland, die Nahrungsgrundlage der Schleiereule geschmälert. Außerdem kommt es zu hohen Verlusten durch Kollisionen im Straßenverkehr und durch Anfliegen von Stromleitungen.

Die frischgeschlüpften und die etwas älteren Jungen im Nest zu fotografieren, ist recht einfach – zumal wenn die Eulen in einem separaten Brutkasten z.B. am Einlaß einer Turmhaube brüten.

Um aber auch die adulten Schleiereulen umfassend und verantwortungsvoll fotografieren zu können, bedarf es intensiver Vorbereitung. Zunächst müssen bekannte Reviere im Frühjahr auf die Anwesenheit von Schleiereulen und auf die fotografischen Erfordernisse hin überprüft werden. Auf der Suche nach Schleiereulen kann sich der Vogelfotograf z.B. an den Gewöllen orientieren. Am Tageseinstellplatz und am Brutplatz sind häufig große Mengen Gewölle zu finden. Dabei handelt es sich um rund 40 mm lange und 25 mm dicke Speiballen. Diese rundlich, verfilzten Ballen enthalten die unverdaulichen Reste, die mehrere Stunden nach dem Fressen ausgewürgt werden. Dann gilt es, die Eigentümer der Gebäude, in deren Gebäude oder in deren Umfeld die Fotografie durchgeführt werden soll, für die Idee zu gewinnen. Eines der wesentlichen Probleme dabei ist, daß sich alles im Dunkeln abspielt. Das setzt sehr detaillierte Beobachtungen oder sehr genaue Kenntnis des Verhaltens der Eulen voraus, denn nur so lassen sich Ansitzpunkte und Fluglinien bestimmen.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis zu bewältigen, ist Bird-lens.com bestrebt, das Spektrum der Bilder von Vögeln der Westpaläarktis weiter auszubauen. Trips zu abgelegenen Orten, um Bilder von seltenen Vögeln der Westpaläarktis zu machen, waren sehr erfolgreich. Ebenso bringen Ausflüge in die nähere Umgebung immer wieder schöne Eindrücke und manch seltene Beobachtung, die – wenn es gut läuft – auch mit Fotos gekrönt werden kann. Das schöne Bild des Blogs ist nur ein erster Eindruck, was Sie in der Galerie im “Picture-Shop” sehr bald finden können. Hinterlassen Sie doch einfach eine Nachricht, wenn bird-lens.com mit einem Bild dienen kann.

1 comment

  1. Ich dachte es gibt ein paar brauchbare Tipps ? Schade, leider nur wenig hilfreiche Allgemeinplätze.

Leave a comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *