Alpenschneehühner im Berner Oberland

AlpenschneehuhnDas Alpenschneehuhn (Lagopus mutus) ist ein reizvolles, aber in Mitteleuropa auch ein Motiv für Vogelfotografen, das man sich erarbeiten muß. Alpenschneehühner sind in Deutschland praktisch nur in den höchsten Lagen, so zum Beispiel am Hohen Ifen und Gottesacker im Allgäu und am Gebirgsstock um die Kreuzspitze westlich von Garmisch-Partenkirchen oder vor allem um die westliche Karwendelspitze (alles im südlichen Bayern) zu finden.

Um hier Erfolg zu haben, sollte man unbedingt mit der ersten Seilbahn hoch auf die Bergstationen (z.B. auf das Kreuzeck) fahren, um die Rauhfusshühner zu suchen.

Eine Alternative ist das Berner Oberland. Am schweizerischen Niederhorn und am Gemmenalphorn finden sich lohnende Fotoreviere für Alpenschneehühner, in denen es außerdem noch Steinböcke gibt. Anfang Juni gibt es dort bereits viele schneefreie Stellen, so daß man bis zu den Schneehühnern wandern kann. Zu dieser Zeit lassen sich balzende Hähne beobachten, die mit lauten ratschenden Rufen ihr Revier verteidigen. Die Hennen, deren Gefieder sich im Juni vom weißen Winterkleid zum dunkelbraunen Brutgefieder umfärbt, sind viel weniger auffällig.

Als Ausgangspunkt für einen Besuch bei den Alpenschneehühnern bietet sich das etwa 200 Meter NN über dem Thuner See gelegene Dörfchen Sigriswil an. Von dort aus lassen sich Ausflüge in die grandiose Bergwelt des Berner Oberlandes unternehmen. Von der Bergstation am Niederhorn (1.950 m) aus wandert man über den Güggisgrat zum Gemmenalphorn. An den weitläufigen Hängen halten sich die Schneehühner etwas abseits des viel begangenen Wanderweges auf. Die Tiere sind bereits an die zahlreichen Wanderer gewöhnt und nicht besonders scheu. So bestehen gute Chancen nach einer nicht zu anstrengenden Wanderung, zu schönen Fotomöglichkeiten zu kommen.

Es ist sicher hilfreich Stativ und Spektiv dabei zu haben. Oben angekommen sollte man bald das Spektiv aufbauen und die höheren und entfernteren Felsen, Hangmatten und die darunterliegende Latschenkieferregion nach Alpenschneehuhn (oder auch Birkhuhn) absuchen.

Das Alpenschneehuhn ist das am höchsten vorkommende Rauhfußhuhn, denn es lebt ausschließlich oberhalb der Baumgrenze und wandert im Spätsommer über 3.000 m NN. Alpenschneehühner sind hervorragend getarnt und begeben sich kaum aus der Deckung. Am ehesten sind sie im Frühjahr zu entdecken, wenn die Männchen ihren charakteristischen Balzruf äußern. Weitere Vögel in diesem Habitat sind der Schneesperling (Montifringilla nivalis), die Alpenbraunelle (Prunella collaris) und der Mauerläufer (Tichodroma muraria). Auch Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) und Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) steigen beinahe so hoch.

Von Berlin nach Sigriswil in der Schweiz sind es fast 1.000 km. Da bietet sich als Alternative an, das Alpenschneehuhn in seinen nördlichen Verbreitungsgebieten in Norwegen, Schweden oder Finnland zu suchen. Im Gegensatz zur Mühe in Mitteleuropa kann man hier die Alpenschneehühner direkt von der Straße aus fotografieren. Die Anreise ist allerdings noch viel weiter, als wenn man sie in den Alpen sucht.

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