Overshoots im Frühjahrszug auf den britischen Inseln

GartenrotschwanzEs lohnt sich immer wieder, mal über den Tellerrand des unmittelbaren Orni-Umfelds zu schauen. So konnten auch die Birder auf der Insel im Westen des Kontinents das erste Wochenende im April als Frühling mit angenehmen Temperaturen, einem leichten Windchen und in der Regel Sonnenschein willkommen heißen. Mit den frühlingshaften Temperaturen war auch auf den britischen Inseln ein deutlicher Schub von sommerlichen Migranten verbunden: Ringdrosseln (Turdus torquatus) wurden verstärkt an ihren traditionellen Rastplätzen angetroffen; es gab einen bemerkenswerten Einflug von Gartenrotschwänzen (Phoenicurus phoenicurus) (weitgehend Männchen) und auch andere Zugvögel wie Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca), Feldschwirl (Locustella naevia), Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus) und Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)  waren erstmals in diesem Jahr zu bewundern.

Mit dem zunehmenden Vogelzug aus südlichen Gefilden wuchs natürlich auch die Vorfreude auf die Vögel, die von den Briten „overshoots” genannt warden. Dies sind Zugvögel, die in dieser Zeit ihr eigentliches Verbreitungsgebiet nach Norden überschreiten und in Großbritannien und Irland in den kommenden Wochen nur sporadisch wahrgenommen werden und sich dann in ihre südlichen Brutgebiete zurückziehen. Hier konnten u.a. schon die ersten Beobachtung mit einem Rotkopfwürger (Lanius senator) bei der Windmill Farm, Cornwall gemacht werden. Schon fast „fest-gebucht“ zu diesem Zeitpunkt ist der Wiedehopf, europ. (Upupa epops), die auch tatsächlich in den südlichen Grafschaften zu beobachten war. Weiterhin ist 1 Alpensegler (Apus melba) und nicht weniger als fünf Girlitze (Serinus serinus) ebenso wie der erste Wendehals (Jynx torquilla) zu nennen.

Zu einer Zeit, in der Birder auf Raritäten wie Häherkuckuck (Clamator glandarius), Zwergohreule (Otus scops) oder Mittelmeer-Steinschmätzer (Oenanthe hispanica) hoffen, ist es als eine bemerkenswerte Ironie zu betrachten, dass zwei der „besten“ Vögel Woche tatsächlich aus der Arktis eingewandert waren. Der erste war ein Gerfalke (Falco rusticolus), der u.a. in St. Just, Cornwall an mehreren Standorten zu sehen war. Leider harrte der Vogel nicht lange aus und war am nächsten Morgen nicht mehr anzutreffen. Das gleiche galt für eine männliche Schneeeule (Bubo scandiacus) am Rande des gleichen Dorfes. Die Eule verbrachte den ganzen Tag sitzend auf einer Mauer. Am nächsten Morgen war auch sie verschwunden.

Da heißt es also auch in Deutschland: Augen auf!

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