Fischadler in Speyside

FischadlerWelcher Ornithologe träumt nicht mal von einer Fischadler – Beobachtung bei der man dem Adler direkt ins Nest gucken kann. Oder den Adler beim Anflug an´s Nest ablichten kann. Ok, in Ost-Deutschland kommt der Fischadler (Pandion haliaetus) schon etwas häufiger vor. Aber aus Artenschutzgründen ist der Zugang streng reglementiert. Das ist auch gut so. Gut, daß es dennoch Wege zu schönen Fischadlerfotos gibt. Um gute Fotos des Fischadler zu bekommen sollte einen ein Besuch in die Speyside mitten in Schottland führen. Dies ist eine berühmtenGegend für – zumindest britische Verhältnisse – seltene Vögel wie Steinadler (Aquila chrysaetos), Ohrentaucher (Podiceps auritus) und Kornweihe (Circus cyaneus).

Also führte uns ein Flug Mitte Juli bei einer reinen Flugzeit von 1,5 Stunden nach Edinburgh. Nach einem Start in Düsseldorf bei strahlendem Sonnenschein erwartet uns dort tristes Grau und Nieselregen um die 12 ° Celsius. Der Wetterbericht ließ auch nichts Gutes ahnen, denn das durchwachsene Wetter soll die nächsten 2 Tage anhalten. Ich nahm an dem sehr unübersichtlichen Flughafen von Edinburgh den Mietwagen in Empfang. Die Autobahn in Schottland ist umsonst, die Qualität aber auch eher mit einer alten Schnellstraße in Deutschland zu vergleichen. Wir passieren Perth, dann weiter auf der E15. Umso weiter wir nach Nord-Westen fahren desto weniger ist los. Auf der Gegenspur ist dafür aber doch anständig Verkehr. Wahrscheinlich der Sonntag-Rückreiseverkehr. Es ist halt eine gut ausgebaute einspurige Landstraße, die wir gen Inverness fahren, die von Zeit zu Zeit zum Überholen eine 2. Überholspur aufweist. Die Route zieht sich trotzdem ziemlich hin. Eine traumhafte Landschaft entschädigt aber für den Verkehr und die Fahrtunterbrechungen. Wir passieren die Cairngorm Mountains und fahren immer wieder an eindrucksvollen Wildflüssen vorbei. Super. Der erste Stop der Reise ist am Loch of Garten eingeplant. Denn eben dort sind die Fischadler zu bewundern. Irgendwann geht es von der Schnellstraße ab. Schnell sind wir auf einer kleinen Landstraße, die uns schnurstracks zu einem wunderschön gelegenen See führt, dem Loch of Garten. Wir sind nun mitten in der Speyside, einer berühmten Gegend für seltene Vögel des Waldes. Zusätzlich kommen aber auch Arten wie Kornweihe (Circus cyaneus), Steinadler (Aquila chrysaetos), oder – auf den Seen – Ohrentaucher (Podiceps auritus) vor. Ein Besucherparkplatz ist vielversprechend. Dito das Häuschen mit der Kasse und einem Feeder. Dort können wir schon mal Buchfinken (Fringilla coelebs), Grünfinken (Chloris chloris) und Erlenzeisige (Spinus spinus) sehen. Wir laufen erst mal in Richtung des Fischadler-Nestes. Von einem vorzüglich ausgestatteten Unterstand (Hide ist eine echte Untertreibung) mit vielen Kameras, Spektiven und Ferngläsern kann ein exponiert stehender Niststand eingesehen werden. Wir laufen danach noch ein wenig auf der Straße nach Nethy Bridge weiter. Dabei begegnet uns auch ein Mixed Flock mit Waldbaumläufer (Certhia familiaris), Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix), Buchfink (Fringilla coelebs) und einem jungen Kreuzschnabel, den ich wegen des mächtigen Schnabels, auf des stark gekrümmten Oberschnabels und des typischen Habitats für einen Scottish Crossbill, also den endemischen Schottenkreuzschnabel (Loxia scotica), halte. Auch ein  Grauschnäpper (Muscicapa striata) ist noch in dem lichten Kiefernwald mit den dick herunter hängenden Flechten zu sehen.

Die Landschaft ist – wie generell in Schottland – überaus vielfältig. Lochs mit Süßwasser, aber auch solche mit Verbindung zum Meer und Tideneinfluß, wechseln sich mit Tälern ab. Die weiten Täler des River Tay oder Spey sind eher lieblich und bewaldet. Die engen Glens sind dagegen rau und einsam und werden bestenfalls von Forellenanglern aufgesucht. Fast selbstverständlich sind die vielen Heide- und Moorlandschaften, die als Zeugen einer intensiven Waldübernutzung seit dem Mittelalter gelten müssen. Der Wald, der früher eindeutig dominierte,  wurde seit dem Mittelalter rigoros abgeholzt. Reste der ehemaligen Kiefernwälder, die in den nacheiszeitlichen Warmzeiten fast ganz Schottland bedeckten, finden wir z.B. am Beinn Eighe oder, in ihrer schönsten und größten Ausprägung, im Abernethy Forest im Spey Valley bei Aviemore. Im von uns besuchten Naturschutzgebiet „Boat of Garten” brüten die meist fotografierten und gefilmten Fischadler der ganzen Britischen Inseln. Der Kiefernwald ringsum steckt voller Kreuzschnäbel und Haubenmeisen. Diese abwechslungsreiche Landschaft rund um Loch Garten zeigt viel von der ursprünglichen Natur Schottlands: ein Mosaik aus Wald, Heide und Mooren.

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