Schwarzstörche über Jüterbog West

SchwarzstorchEine Weile heißt es schon, mit dem Spektiv den Horizont abzusuchen. Da erscheinen auf einmal 2 größere Punkte direkt über den Bäumen, gar nicht so weit von dem Aussichtsberg im Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg entfernt. Hey, das ist doch die Silhouette eines Storches – oder? Ja, in der Tat ein Schwarzstorch (Ciconia nigra). Ein Paar kreist gemächlich über den Tieflandbereichen dieses wunderschönen Reservats. Von dem Aussichtspunkt auf ca. 100m NN kann man die beiden fast auf Augenhöhe sehen. Die Schwarzstörche kommen aus den südlichen Teilen, kreisten etliche mal und waren dann nur noch als Punkte hoch am Himmel zu sehen. Dies geschah so gegen 15:00. Tolle Beobachtung. Dann tauchten gegen 16:45 noch einmal – diesmal 3 Exemplare – vom Schwarzstorch auf. Ein Individuum schien weniger kontrastreich gezeichnet und schien auf Anhieb ein Jungvogel zu sein. Dass es sich um ein diesjähriges Exemplar handelt ist aber eher unwahrscheinlich. Wie Glutz von Blotzheim in seinem Standardwerk „Handbuch der Vögel Mitteleuropas“ in Band 1 „Gaviiformes – Phoenicopteriformes“ beschreibt, brütet das Weibchen mindestens 30 Tage ab Mitte/ Ende April. Dann beginnt die Nestlingszeit, die auch mindestens 2 Monate (62- 69 Tage) dauert. Das ist also für einen diesjährigen Jungvogel Mitte Juni viel zu früh. Wie auch immer. Mindestens 3 Schwarzstörche an einem Nachmittag ist ein schöner Erfolg. Nach weniger als 2 Minuten war der 2.Trupp der Schwarzstörche hinter dem westlichen Horizont verschwunden.

Das Naturschutzgebiet Forst Zinna-Jüterbog-Keilberg ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz – zuletzt der Roten Armee – das inzwischen als Naturschutzgebietes der Erhaltung und der Entwicklung einer großräumig unzerschnittenen und nährstoffarm gebliebenen Landschaft dient. Unter anderem dient das Gebietes als Rückzugsraum und potenzielles Wiederausbreitungszentrum einiger seltner, streng geschützter Vogelarten. Exemplarisch werden Baumfalke (Falco subbuteo), Kranich (Grus grus), Bekassine (Gallinago gallinago), Rauhfusskauz (Aegolius funereus), Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), Wiedehopf, europ. (Upupa epops), Raubwürger (Lanius excubitor), Schwarzkehlchen (europ.) (Saxicola rubicola) und Brachpieper (Anthus campestris) aufgezählt. Außerdem werden Laubfrosch und Schlingnatter genannt. Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) taucht auf der Liste nicht auf. Er gehört aber auf jeden Fall zu den Arten, die unbedingt geeigente Rast- und Bruthabitate benötigen.

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