Singschwäne locken Besucher

SingschwanDas Westhavelland ist ein beliebter Rastplatz für die Singschwäne (Cygnus cygnus). Ein paar Hundert Tiere rasten seit Ende Oktober in den Havelauen. Im Gegenlicht sass dieser Trupp in einer seicht überschwemmten Weide und jedes Mal, wenn der Schnabel wieder aus dem Wasser empor kam, spritzten die Wassertropfen im schönsten Gegenlicht. Der Singschwan
sieht seinem Gattungsvetter, dem bekannten Höckerschwan sehr ähnlich. Allerdings ist der Schnabel beim Singschwan gelb und weist eine schwarze Spitze auf, die bis zu den „Nasenlöchern“ reicht. Noch auffallender sind aber die Unterschiede in der Stimme. Der Höckerschwan gibt nur selten Töne von sich, die eher leise und meist auch nicht gerade schön klingen. Die Singschwäne hingegen sind schon von Weitem zu hören. Die melancholischen Rufe der Singschwäne geben einem stillen Wintertag einen eigenen, ganz besonderen Reiz. Die Möglichkeit, einen Trupp Singschwäne mit einem Höckerschwan im abendlichen Gegenlicht nicht weit von Parey fotografieren zu können, konnte sich der Naturfotograf nicht entgehen lassen.

Im Gegensatz zum Winter 2014, als starker Frost gegen Ende Januar die Schwäne aus den Havelland-Niederungen zwischen bei Parey und Hohenauen vertrieben hatte, gab es diesmal auch in den wenigen Frostperioden noch genügend eisfreie Stellen. Somit konnten sich seit Anfang Januar durchgehend bis zu 200 Singschwäne in den überschwemmten Auen aufhalten.

Voraussichtlich ab Ende Februar werden sie in Richtung ihrer Brutgebiete aufbrechen, während unterdessen Tausende von Bläss- und Weißwangengänsen ihren Platz entlang der Havel und in der Großen Grabenniederung einnehmen

Die Singschwäne kommen aus Skandinavien und dem Baltikum und überwintern unter anderem im Havelland aber  auch im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe oder im Nationalpark Odertal. Derzeit sind rund 1000 Schwäne im Nationalpark zu sehen. Das «Singen» ist eine Kontaktaufnahme und dient dem Balzverhalten der Vögel. Schon in den nächsten Tagen fliegen die ersten Tiere wieder in Richtung Norden.

Rund 2000 Besucher sind in den vergangenen Tagen in den Nationalpark Unteres Odertal (Uckermark) gekommen, um den glockenhellen Klang der Singschwäne zu hören. Damit zogen die 9. Singschwantage etwa doppelt so viele Menschen an wie 2014, wie die Nationalparkverwaltung in Schwedt/Oder am Montag mitteilte. Den Besucheranstieg führt sie unter anderem auf das gute Wetter zurück.

Die 10. Singschwantage sollen voraussichtlich im Februar 2016 stattfinden.

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