Fotografie in der Elbtalaue in Brandenburg

SaatgansDie Untere Mittelelbe Niederung ist ein wahres Juwel deutscher Flußlandschaften. Zum ersten Mal sah ich sie im Februar 1992 – in den Anfangsjahren nach der Wende in der DDR: die Elbtalaue zwischen dem mecklenburgischen Boizenburg und HaveIberg. Seither habe ich die Untere Elbe schon häufig besucht, um zu fotografieren. Vorher aber verweile ich meist auf einer Holztreppe am steil aufragenden Elbufer bei Boizenburg und genieße den atemberaubenden Blick über eine der letzten noch halbwegs intakten Urstrom-Landschaften Mitteleuropas. Die beste Gelegenheit zur Einstimmung auf einen schönen, produktiven Fototag. Ein besonderes Highlight an der Elbe ist die Vogelfotografie. Diese kann sehr schön aus dem Auto heraus betrieben werden. Äsende Gänse, Sing- oder Zwergschwäne (Cygnus sp.) lassen sich gut aus dem am Straßen- oder Wegrand parkenden und obendrein warmen Auto heraus fotografieren. Um genügend Abstand zu halten, sind Brennweiten von 500 mm aufwärts erforderlich. Auf keinen Fall sollte man das Fahrzeug verlassen. Jedes Aufscheuchen bedeutet für die Tiere einen hohen Energieverlust. Ein Autoscheibenstativ ist sehr hilfreich. Notfalls kann man aber auch das Stativ vorsichtig aus dem Seitenfenster herausstellen und montiert das Tele so darauf, daß die Kamera gerade noch ins Autoinnere ragt. Es kann sich als sinnvoll herausstellen, die weit herausragende Sonnenblende abzumontieren, um möglichst wenig hervorstehende Gegenstände zu haben.

Für Flugaufnahmen hat sich eine besondere Technik bewährt. Die Vögel wechseln häufig ihren Standort zwischen der EIbe und den Raps- und Getreidesaaten auf der anderen Deichseite. Dabei fliegen sie in geringer Höhe über die Wiesen und Deiche. Mit der Sonne im Rücken lege ich mich hinter der Deichkrone auf die Lauer, bringe mein Canon 400mm f 4,0 DO IS USM-Tele auf einem voll abgespreizten Stativ in Stellung und lege eine zweite, freibewegliche Kamera mit meinem Canon EF 70-200mm 1:4L IS USM “schußbereit” neben mich. So gewappnet, warte ich auf Gänsetrupps und Schwäne, die ihren Anflug durch Rufe ankündigen. So kommt man in Herbst und Winter relativ leicht zu Flugaufnahmen mit einer tollen Perspektive.

Bis 1998 genoß diese Flußlandschaft nur den Status eines Naturparks. Das hat sich ab 1998 geändert. Es wurde ein länderübergreifendes Großschutzgebiet eingerichtet. Der Naturpark Mecklenburgisches Elbetal ist nun ein Teil des über 400 Flusskilometer langen UNESCO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe. Rund 168.000 Hektar der Unteren-Mittelelbe-Niederung” wurden so zum Biosphärenreservat. Niedersachsen, Brandenburg und möglicherweise Sachsen-Anhalt wollten darüber hinaus die besonders wertvollen Kerngebiete als Nationalpark ausweisen. Dazu ist es bisher nicht gekommen.

Die Argumente für einen neuer Nationalpark wären schlagkräftig: Rund 5.000 Zwergschwäne(Cygnus columbianus), ein Viertel der europäischen Winterpopulation. rasten gemeinsam mit Abertausenden Sing – und Höckerschwänen(Cygnus cygnus und Cygnus olor) im weiträumigen Urstromtal. Im Herbst und Winter hallen die Rufe von rund 100.000 Saatgänsen (Anser fabalis) – und Bläßgänsen (Anser albifrons) aus Nordrußland, Sibirien und Skandinavien durch das Elbtal. In den Gänsetrupps ist auch immer mal wieder eine Weißwangengans (Branta leucopsis) zu entdecken. Der Europäische Biber (Castor fiber) baut seine Burgen in den Weichholzauen entlang des Flußufers. Kraniche (Grus grus) nutzen die Flußlandschaft als Schlaf- und Rastplatz auf ihrem Herbstzug nach Spanien und zurück. Dieser majestätische Vogel brütet auch im Nationalpark. Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist regelmäßiger Gast bis ca. September. Der König der Lüfte – der Seeadler (Haliaeetus albicilla) – zieht seine Kreise das ganze Jahr über dem Fluß.

Die Elbtalauen sind auch im Frühling und Sommer, wenn Gänse, Zwergschwäne und Singschwäne längst fortgezogen sind, ein Paradies für Naturfotografen. Sage und schreibe 250 Vogelarten wurden bisher in der Elbtalaue festgestellt – davon brüten 150 im Nationalpark. In Mitteleuropa gibt es keine Landschaft, in der so viele Weißstörche (Ciconia ciconia) in vergleichbarer Dichte brüten: Über 200 Paare sind es. Entsprechend vielfältig ist das Motivangebot für den Fotografen, der Störche vor die Linse bekommen möchte.

Weiterhin sind elf Fledermaus- und ebenso viele Amphibienarten im Elbtal heimisch. Im Frühling klingt das “Hupen” der Rotbauchunken überall aus den Tümpeln vor den Elbdeichen, aber auch aus dem Burggraben der Festung Dörnitz. Und das ohrenbetäubende Konzert Tausender Laubfrösche grenzt zuweilen schon an “Ruhestörung”. Seen, Teichen und Tümpeln, mit Trockenrasen. Dünen und Deichen bieten dem Naturfotografen unendlich viele Motive das gesamte Jahr hindurch.

Boizenburg/Elbe ist eine Stadt im Westen des Landkreises Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie liegt mitten im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal. Boizenburg ist die westlichste Stadt Mecklenburgs und liegt am rechtselbischen Ufer der Elbe an der Grenze zu Niedersachsen. Nach der deutschen Teilung wurde Boizenburg eine isolierte Grenzstadt. Boizenburg lag bis in die 1970er Jahre im direkten Sperrgebiet entlang des Verlaufs der innerdeutschen Grenze und wurde daher von der touristischen Entwicklung verschont. Zum Einreisen in die Sperrzone war ein Passierschein notwendig. Boizenburg profitiert nun nach der Wende von der Lage in der Nähe von Hamburg und verzeichnet Einwohnerzuwächse. Von Berlin ist Boizenburg mit dem Auto knapp 250 km entfernt und dürfte in ungefähr 2,5 Stunden über die A 24 zu erreichen sein.

Um die wachsende Nachfrage nach Top- Aufnahmen der selteneren Arten der Paläarktis befriedigen zu können, hat Bird-lens.com gezielt Reisen an Gebiete wie die Seen und Flüsse Brandenburgs aber auch an entfernte Orte unternommen. Dies alles um exzellente Fotos der Vögel der Westpaläarktis machen zu können. Die Ausbeute an Bildern auch von seltenen westpaläarktischen Vögeln ist sehr gut. Das nette Bild, das Sie im Blog sehen, ist nur ein erster Eindruck, was Sie in hinter dem Reiter “Picture- Shop” sehr bald finden werden. Geben Sie bird-lens.com über das Kontaktformular einfach Bescheid, wenn Sie das Bild einer Vogelart benötigen, bevor die neuen Bilder online sind.

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