Greifvögel in der Slowakei

SteinadlerGreifvögel sind nicht zuletzt aufgrund ihres eleganten Flugbildes und reißenden Fluges eine der gefragtesten Vogelfamilien – nicht nur bei Laien sondern auch für erfahrene Ornithologen. Sie sind die gefiederten Könige des Himmels. Es stellt nur häufig die Frage, wo man Greifvögel am besten beobachten kann. Als erstaunlich produktiv stellte sich die Slowakei heraus. Obwohl die Slowakei selbst ein relativ kleines Land ist, bietet sie doch die Heimat für 19 Arten von Greifvögeln. Eine der Gründe ist sicherlich, daß die Topographie des Landes gute Voraussetzungen für das Auftreten verschiedener Arten von Greifvögeln mit unterschiedlichen Habitatansprüchen bietet. Die wohl bekannteste Art ist der Steinadler (Aquila chrysaetos). Sein kleinerer Verwandter ist der Schreiadler (Clanga pomarina). Der Schreiadler weist in der Slowakei eine der höchsten Brutdichten in Europa auf. In den tiefer gelegenen Landschaften, in den Niederungen der Flußtäler, konnten wir den majestätischen Seeadler oder den gefährdetne Saker Falcon sehen. Das Tiefland ist auch die Heimat des Kaiseradlers und von Roten Milanen.

Um die Greife in der Vielfalt des Landes kennenzulernen, unternahm ich eine zweiwöchige Reise. Während meiner Reise wurden zwei unterschiedliche Regionen besucht. Tiefland mit Auen in der Nähe des Flusses Morava in der Westslowakei und die bergige Region Orava im Norden der Slowakei.

Die lange Abschottung weiter Flächen durch den ehemaligen, sogenannten „Eisernen Vorhang“ trug zur Erhaltung weitgehend unberührter Biotope in den Auenwälder am Ufer der Morava bei. Der Zugang für Menschen war strikt beschränkt. Vor allem die großen Arten unter den Greifvögeln finden hier geeignete Bedingungen sowohl für ungestörte Nahrungssuche als auch die richtigen Voraussetzungen für den Nestbau und die anschließende Aufzucht der Jungen. Während die Brut weitgehend im Auenwald stattfindet, bietet der Fluss zusammen mit den ihn begleitenden feuchten Wiesen ausreichende Nahrungsressourcen.

Neben den Schutzgebiete SPA Záhorské Pomoravie , Landschaftsschutzgebiet Záhorie , SPA-und dem Landschafts-schutzgebiet Horná Orava wurde auch der Malá Fatra Nationalpark besucht.

Die Malá Fatra ist der dritthöchste Gebirge in der Slowakei. Sie liegt im westlichen Teil des Karpatenbogens. Es gibt hier viele natürliche Ökosysteme, in denen die ursprünglichen, ökologischen Prozesse beobachtet werden können. Die große Vielfalt an Lebensräumen und der damit verbundenen Arten üben offensichtlich auf Greife einen besonderen Reiz aus. Die Mala Fatra ist ein wichtiges Gebiet für das Vorkommen von Steinadler (Aquila chrysaetos), Schreiadler (Clanga pomarina) und Wespenbussard (Pernis apivorus). Aber auch für andere Arten felsiger und waldiger Habitate wie Uhu (Bubo bubo), Schwarzstorch (Ciconia nigra), Haselhuhn (Tetrastes bonasia / Bonasa bonasia), Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) und Habichtskauz (Strix uralensis) ist die Malá Fatra ein Top-Ziel. Das gilt auch und vor allem für Spechte. Hier sind insbesondere Weißrückenspechte (Dendrocopos leucotos), Grauspecht (Picus canus), Schwarzspecht (Dryocopus martius) und Dreizehenspecht (Picoides tridactylus) zu nennen.

Die Malá Fatra (Kleine Fatra) erstreckt sich im Nordwesten der Slowakei von Fackovske Sedlo über eine Länge von 55 km bis nach Zazriva in Orava und dehnt sich über 16 km in die Breite. Ein Großteil der Malá Fatra ist heute Nationalpark. Inmitten des Nationalparks gibt es nochmals abgegrenzte Wildnisgebiete, die als Naturschutzgebieten separat ausgewiesen sind. Wanderkarten für die Mala Fatra gibt es auf vielen Camping-Plätzen und Supermärkten für ca. 4 – 5 Euro. Für alle, die sich nicht nur auf ihr GPS verlassen wollen und schon vorher Material zur Mala Fatra in den Händen halten wollen, kann diverses Karten- und Informationsmaterial erworben werden.

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